Das Superspiel by William Voltz

Das Superspiel by William Voltz

Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1981-04-28T01:00:00+00:00


9.

Klidser, der kranische Kommandant der KRANOS I, war ein alter Haudegen, den so schnell nichts erschüttern konnte. Sein Gesicht wirkte stets so teilnahmslos, als gingen ihn die Vorgänge im seiner Umgebung nichts an.

Diesen verschlossenen Ausdruck zeigte er auch, als Klidser die Kabinenflucht des Herzogs betrat und Gu hinter einer reichlich gedeckten Tafel stehen sah. Alle Kranen liebten gutes Essen und bereiteten ihre Mahlzeiten mit Hingabe zu. Das Einnehmen einer Mahlzeit glich oft einem Ritual.

Herzog Gu beim Essen zu sehen, war also durchaus nicht ungewöhnlich; verwirrend war für Klidser nur, daß der kleine, zur Fülle neigende Krane auch dabei stand.

Habe ich ihn jemals sitzend gesehen? ging es dem Raumfahrer durch den Kopf.

Einen Meter hinter Gu schwebte Fischer, der stangenförmige geheimnisvolle Roboter des Herzogs, über den mehr Gerüchte kursierten als über seinen Besitzer und dem man nachsagte, er könnte im Kampf eine ganze Armee ersetzen.

Um den Tisch herum saßen und standen Leibärzte und Frauen des Herzogs - jedenfalls war das die offizielle Funktion, die diese Vertrauten ausübten. Klidser, der zu den Eingeweihten gehörte, wußte es jedoch besser. Die um Gu versammelten Wesen waren Spezialisten und Jäger, Agenten des Herzogtums, die eine schlagkräftige Leibwache bildeten. Klidser zweifelte jedoch keinen Augenblick daran, daß dies den Herzog nicht daran hinderte, intime Beziehungen zu seinen Begleiterinnen zu unterhalten.

Einige der Anwesenden waren Klidser sehr gut bekannt. Jurtus-Me war eine kranische Ärztin. Auch der Krane Musanhaar und der Prodheimer-Fenke Argasrho gehörten zur Gruppe der etwa ein Dutzend Leibärzte. GUS bevorzugte Freundinnen hießen Arzyria, Bolta-Kle und Zpezio.

Gu, der in der einen Hand eine Frucht, in der anderen ein saftiges Stück Fleisch hielt, blickte auf und sah dem Kommandanten entgegen. Er winkte dem Raumfahrer zu, und die Frucht in seiner Hand beschrieb dabei einen Bogen. Tropfen fielen auf den Tisch.

„Ich fühle mich nicht besonders wohl, wie du weißt", sagte Gu wehleidig.

„Ja, Herzog", sagte Klidser unbeeindruckt, denn er wußte genau, was er von dem Gejammer des kleinen Kranen zu halten hatte. Gu war ein schwer durchschaubarer Charakter, aber Klidser hatte ihn schon zu oft bei entschlossenen Entscheidungen und in komplizierten Situationen erlebt, um ihn für einen Schwächling zuhalten.

„Wann werden wir endlich starten können?" nörgelte Gu. „Du weißt, daß zum offiziellen Programm auch noch ein Besuch bei den Strafgefangenen auf der Berescheide gehört.

Aber wir können schließlich nicht ewig auf Couhrs bleiben. Das Klima bekommt mir nicht und" - Er warf das Fleischstück auf den Tisch - „das Essen ist nicht besonders."

„Ja, Herzog", sagte Klidser abermals, der nicht genau wußte, worauf dieses Schauspiel hinauslief.

„Ja, Herzog, ja Herzog!" äffte ihn der füllige Mann nach. „Ist das alles, was du zu sagen hast? Du bist doch sonst nicht so wortkarg."

Klidser verzog keine Miene.

„Ich rede, wann ich gefragt werde, Herzog."

Gu wischte sich die Hände an seiner Phantasieuniform ab und kam um den Tisch herum. Sein Gang wirkte ungeschickt und watschelnd. Wie an einer unsichtbaren Schnur gezogen, folgte ihm Fischer.

Gu wandte sich an die Mitglieder seiner Leibwache.

„Ist er nicht ein Schatz?" fragte er, wie um Mitleid heischend.

Arzyria warf dem als Raubein bekannten Kommandanten einen schmachtenden Blick zu.

„Mir gefällt er", bemerkte sie.



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